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Ein Welpe zieht ein
Vorab möchte ich sagen, dass man sich schon genügend Zeit zum Eingewöhnen des Welpen nehmen sollte. Ich habe mir immer drei Wochen Urlaub genommen, denn die ersten Erziehungsversuche sind ein Fulltime-Job. Aber fangen wir mal am Anfang an ... das heißt beim Einzug des neuen Hausgenossen in sein zukünftiges Heim.
Der Kleine wird sich wahrscheinlich kreuzunglücklich fühlen, dass er nun von seiner Mutter und den Geschwistern getrennt worden ist. Versuchen wir ihm also seinen ersten Tag in einer neuen, fremden Umgebung so angenehm wie möglich zu machen. Ich gebe ein Spielzeug, mit was noch eine Weile für ihn vertraut riecht.
Du solltest Dir auch schon überlegt haben, wo Dein neuer Hausgenosse übernachten soll, aber bedenke bitte dabei, dass sich aus dem kleinen, süßen wuschel ein ausgewachsener Bär entwickeln kann. Damit meine ich, ob es Dir wohl recht ist, wenn Du später keinen Platz mehr im eigenen Bett hast!
Willst Du es aber vermeiden, dass sich Dein Hund im Bett breitmacht, ist es meist schlauer ihn die ersten Nächte in einer Kiste im Schlafzimmer ... eine offene versteht sich wohl von selbst... unterzubringen. Damit schlägst Du auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum Einen fühlt er sich nicht so einsam und zum Zweiten bekommst Du auch mit, wenn er unruhig wird und sich mal lösen muss. Da der Welpe seinen Schlafplatz im Normalfall nicht beschmutzt, wird er sich auf jeden Fall bemerkbar machen.
Das heißt dann für Dich: Raus aus dem Bett und ihn nach draußen tragen, denn sonst kann das Malheur noch unterwegs passieren. Draußen loben wir ihn in den höchsten Tönen und vermitteln ihm damit, dass er das richtig und toll gemacht hat.
Seinen Hund abgegrenzt weit ab vom Menschen schlafen zu lassen, finde ich persönlich nicht besonders gut, da unser Hund nunmal ein Rudeltier ist. So ein Welpe würde immer die Nähe seiner Geschwister oder Eltern suchen, von denen haben wir Menschen ihn aber nunmal getrennt. Darum finde ich es nur fair, wenn man ihm dann das menschliche Rudel als Ersatz bietet.
Wichtig beim Loben, erhebe Deine Stimme:
Helle, hohe Töne sollen ihm dabei vermitteln, dass er etwas richtig macht!
Zum Tadeln senke Deine Stimme: je tiefer, desto besser!
Dies hängt damit zusammen, dass die älteren Tiere in einem Rudel hohe Töne abgeben, wenn sie sich freuen ... z. B.: Wenn eines der Rudeltiere von der Jagd zurückkehrt. Dagegen mit Brummen, also dunklen, tiefen Tönen zeigen, dass sie mit etwas nicht einverstanden sind. Also hilf Deinem Vierbeiner unser "Chinesisch" wenigstens zu erahnen. Behalten wir dies immer bei, lernt er sehr schnell, dass unsere dunkle Stimme nichts Gutes verheißt. Unsere Helle, freudige dagegen für ihn Angenehmes bringt.
Nun aber wieder zurück zum ersten Tag im neuen Heim. Lass Deinen neuen Mitbewohner am Besten erstmal alles inspizieren: die einzelnen Räume mit ihren Gerüchen, aber bleib in seiner Nähe, damit er nichts anstellt, was ihm evtl. schaden könnte. Auch solltest Du in den ersten Tagen vermeiden, dass gleich die halbe Nachbarschaft zu Besuch kommt. Der kleine Vierbeiner soll sich ja an Dich und Deine Familie gewöhnen und nicht ein Aller Mannhund werden. Der Kontakt mit fremden Menschen kommt schon von alleine.
Zeig ihm, wo er sein Futter, sein Wasser und seinen Schlaf- oder/und Liegeplatz hat. Dieser sollte etwas geschützt sein, also in einer Ecke des Raumes oder unter einer Treppe, Hunde mögen es, wenn sie etwas um sich herum haben. Es gibt ihnen Sicherheit; mitten im Raum seinen Liegeplatz einzurichten, würde ihn verunsichern und er könnte sich nicht zurückziehen, wenn er Ruhe sucht.
Dein Welpe schläft sehr viel und Du solltest ihm diese Ruhephasen auch lassen. Wenn er erwacht, trägst Du ihn am besten gleich nach draussen, genauso nach dem Spielen und nach dem Fressen. Dies sind nämlich meist die Zeiten, an denen sich der Kleine lösen muss.
Findest Du doch mal einen See im Wohnzimmer, stopf nicht seine Nase hinein, dies würde Dein Hund als äußerst ungerecht empfinden, denn erstens versteht er nicht, was das soll und zweitens hat seine Nase ja nichts Böses getan ;-). Besser ist es dem Welpen mit tiefer Stimme zu vermitteln, dass dies nicht in Deinem Sinne war, ihn nach draussen zu tragen, ihn dort zum Pieseln animieren und sich in Geduld üben, bis er sein Geschäft auch wirklich gemacht habe. Dann wird er natürlich wieder überschwenglich gelobt und bekommt zur Verstärkung des positiven Reiz vielleicht noch ein Leckerchen. Machst Du dies konsequent hast Du in kürzester Zeit einen stubenreinen Hund.
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